Donnerstag, 31. Mai 2012

Sonne nach dunklen Tagen


Sonne nach dunklen Tagen

Ich  fühle von allem Druck zerfressen.
Ich würde einfach alles um mich herum vergessen.
Hier und da muss ich mich mit anderen messen.
Ich lasse mich nicht in jede Form pressen.

Es zermartert mir das Herz.
Immer qualvoller wird dieser Schmerz.
Was bin ich euch noch wert?
Es zersticht mich, das Sorgenschwert.

Was gibt mir jetzt noch Kraft?
Kann ich sie tragen, diese schwere Last?
Was steht in meiner Macht?
Woher kommt der Hass?

In der Dunkelheit ist ein Licht.
Jedes Sorgengerüst zerbricht.
Alle Verzweiflung erlischt.
Mein Blick nach Vorne ist nicht mehr verwischt.

Nur Gott kann mich richten


Man wacht morgens auf und glaubt, die ganze Welt gegen sich haben. Die Dozenten sind am Stressen. Man möchte dir zu spüren geben, dass es dir an Disziplin und Motivation fehlt. Auf Arbeit kritisieren dich dein Chef oder deine Vorgesetzten wegen jeder Kleinigkeit. Es schlägt dem einen auf den Magen und dem anderen bereitet es Kopfschmerzen. Das Selbstwertgefühl nähert sich immer mehr dem Nullpunkt und man fühlt sich richtig hässlich. Im Freundeskreis scheint es nicht besser auszusehen: Freunde missbrauchen dein Vertrauen und du fragst dich: „Wozu soll ich vertrauen, wenn es nur missbraucht wird?“ Du möchtest einfach nur verstanden werden, aber die Missverständnisse häufen sich hier und da. Die Lust zu lachen ist dir vergangen und deine Welt um dich herum wird grau. Du glaubst langsam, dass die dunklen Stunden immer länger werden. Jeder deines Umfeldes redet viel zu viel und man fühlt sich schon wegen jeder Kleinigkeit angegriffen. Du hättest zu gerne Flügel, um wie ein Adler davonzufliegen. Nach und nach bist du erschöpft vonganzem Stress. Diese Lasten auf deinen Schultern kommen dir vor wie riesige Felsen. Sogar die eigene Familie scheint dich nicht zu verstehen, ob es die Eifersucht unter Geschwistern ist oder die Mahnungen der Eltern. Du fühlst dich wie gefangen und fragst dich, wer dich von diesen Fesseln befreit. Glaubt mir nicht, dass uns Welten trennen. Ich habe selbst oft genug diese Erfahrungen gemacht. Welche Rolle spielen die Meinungen meiner Mitmenschen? Muss ich es jedem recht machen? Fakt ist, dass man jedem nicht gefallen kann, weil jeder Unterschiedliches von einem erwartet. Du musst dir dein Selbstwertgefühl nicht von den Ansichten anderer abhängig machen, weil du dadurch nur zwischen die Fronten gerätst und es dich innerlich zerfressen würde. Jeder von uns ist nur ein Mensch. Niemand kann sich von Fehlern freisprechen. Wer ist schon gut, dass Gott ihn mehr als den anderen liebt? Kein einziger ist perfekt auf Gottes Erden. Gott möchte nicht, dass wir über die Fehler von gestern reden, sondern wie Brüder und Schwestern oder wie eine starke Familie, die zusammenhält, leben. Wer dir heute noch fremd war, wird dir freundlicher vorkommen und es wird unwichtig, was du noch über ihn von gestern kennst.

Es ist vom Menschen als Kind Gottes die Rede. Es heißt, dass die Menschen dazu da sind, um zu lernen. Wie wird es gerne gesagt: Fehler sind dazu da, damit man daraus lernt. Ein Gedanke, der mich oft beschäftigte, war, inwieweit der Mensch sich bessern kann, aber ich kam zu der Feststellung, dass nur Gott in seiner Liebe und Barmherzigkeit den Menschen bessern kann. Gott ebnet uns dem Weg zum Guten. Oft ist manch einer verzweifelt und weiß nicht, welchen Weg Gott mit ihm geht, aber Gottes Blick geht über den menschlichen Horizont hinaus. Erst nach geraumer Zeit oder Jahre später erkennst du, dass alles seinen Sinn hat. Nur Gott ist derjenige, der uns richten kann. „Der Mensch sieht, was vor Augen ist, aber der Herr sieht das Herz an.“ (1.Samuel 16,7) Du bist für Gott mehr als deine Taten und Leistungen. Für Gott sind alle Menschen gleichwichtig und er richtet jeden auf, der am Boden liegt. Die Beziehung zu Gott ist im Prinzip wie zu deiner Mutter, die dich immer wieder in den Arm nimmt, egal welchen Fehler du begangen hast. Gott lässt nämlich seine Sonne über den Guten wie auch Bösen scheinen. Du bist von Gott gewollt und hast deinen Platz in seiner Schöpfung. Niemand wird verloren gehen.